Zazenhausen, ein kleiner Stadtteil Stuttgarts, den kaum jemand kennt. Es sei denn, er wohnt hier oder in der Nähe. So wie ich.
Nach Cannstatt findet Zazenhausen als zweitältester Ort in der Gemarkung Stuttgart um 788 in den Geschichtsbüchern Erwähnung.
Von daher ist der alte Ortskern noch älter als Zuffenhausen, dem Stadtbezirk, dem Zazenhausen zugehörig ist.
Er ist zwischen Zuffenhausen und der Verbindungsstraße nach Mühlhausen, der Bachhalde, gelegen.
Als öffentliches Verkehrsmittel dient hier lediglich eine Buslinie, die von einer Fremdfirma und nicht vom Stuttgarter Verkehrsverbund betrieben wird. Sehr zum Nachteil für diejenigen, die darauf angewiesen ist, denn er fährt nur tagsüber regelmäßig. Je später der Abend, umso schlechter die Verbindungen.
Klein, idyllisch und verschlafen. Oder wie ein guter Freund sagt: "Ein Ort, an dem man mit den Kühen schlafen geht." Kühe gibt es keine, aber einen Hahn, der frühmorgens kräht.
Das Auffallendste aber, ist das Eisenbahn-Viadukt.
Es verbindet den Güterverkehr von Kornwestheim nach Feuerbach.
Und es gibt ein kleine Gasse, die in der Himmelsleiter endet, dem verwinkeltenVerbindungsstück zwischen Zazenhausen und S-Freiberg.
Etwas außerhalb des Ortskerns, an der Hauptstraße zu Zuffenhausen, wird es dann schon ein wenig moderner.
Ein trauriger Umstand brachte im März 2011 Zazenhausen in die Schlagzeilen der regionalen Medien.
Zwei junge Männer hatten bei einem nächtlichen Überholmanöver den Tod gefunden.
Im September 2007 wurde der Spatenstick für das Wohnbaugebiet Hohlgrabenäcker gesetzt.
Die Straßen bekamen äußerst fruchtige Namen.
Seit 1. Februar 2010 wohne ich nun in diesem "Obstgarten", in einem der ersten feriggestellten Häuser.
Im Laufe des Jahres nahm ein Teil der neuen Wohngegend Gestalt an.
Sah der Blick vor 2 Jahren von meinem Balkon noch so aus,...
...hatte es sich ein Jahr später dementsprechend verändert.
Und das ist der Ausblick heute.
Die Häuser schossen wie Unkraut aus der Erde.
Der neue Kindergarten.
Manche Viertel sind halb fertig,...
...und manche immer noch im Aufbau. Es gibt immer noch genug Baukräne und Baulärm, auch wenn ich davon inzwischen weit genug entfernt wohne.
Auch dieses Erscheinungsbild sieht man immer weniger.
Langsam aber sicher verschmelzen Alt- und Neu-Zazenhausen miteinander.
Und doch findet man ein paar Schritte außerhalb des Wohngebiets Wege und Plätze, an die man sich in aller Stille zurückziehen kann.
Blick auf Zuffenhausen
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